Alphabetisierung und Grundbildung in Arnsberg und Sundern: Starkes Netzwerk für mehr Chancengleichheit

Die Volkshochschule Arnsberg/Sundern setzt mit einem neuen Projekt ein deutliches Zeichen für mehr Bildungsgerechtigkeit: Ziel ist es, gering literalisierte und bildungsbenachteiligte Erwachsene gezielt zu unterstützen. In der Region geht man von rund 12.000 Betroffenen aus – Menschen, die zwar ihren Alltag meistern, aber große Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben haben. Das Ausfüllen von Formularen, das Lesen von Fahrplänen oder das Verstehen von Sicherheitsvorschriften stellt für sie oft eine große Herausforderung dar.

Um diese Menschen zu erreichen und ihnen den Zugang zu Weiterbildung zu erleichtern, baut das Projekt auf mehreren Säulen auf: den Aufbau und die Stärkung lokaler Netzwerke, gezielte Sensibilisierungsmaßnahmen für Fachkräfte und Multiplikator*innen, niedrigschwellige Lern- und Beratungsangebote sowie eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit.

Ab Herbst bietet die vhs zwei Lese- und Schreibkurse speziell für deutschsprachige Erwachsene an. Ergänzend entstehen in Arnsberg und Sundern im Lerncafé des Peter-Prinz-Bildungshauses zwei Lerntreffs – Angebote, die individuelles Lernen und persönliche Beratung ermöglichen.

Man habe in den vergangenen Jahren sehr intensiv darüber nachgedacht, wie ein mögliches Angebot in diesem Bereich aussehen kann, erklärt Dr. Tobias Schulte, Leiter der vhs Arnsberg/Sundern. In diesem Jahr sei es gelungen, Fördermittel über das Weiterbildungsgesetz NRW zu akquirieren. Diese fließen in die Projektumsetzung ein. „Es freut mich sehr, dass unsere vhs als Einrichtung der gemeinwohlorientierten Weiterbildung ein so innovatives Projekt in die Region geholt hat und damit einen wertvollen Beitrag zur Chancengleichheit leistet“, betont Bürgermeister Ralf Paul Bittner, zugleich Verbandsvorsteher der vhs Arnsberg/Sundern.
 

Ein besonderes Highlight ist die von Projektleiterin Stephanie Schröter initiierte Ausstellung in der Stadtbibliothek Neheim. Seit dem 24. Mai und noch bis Ende Juni informiert sie über die Lebensrealitäten von Erwachsenen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten. Die Ausstellung richtet sich auch an Angehörige, Freundeskreise und Fachpersonal – sie zeigt auf, wie man Betroffene erkennt und welche regionalen wie bundesweiten Hilfsangebote zur Verfügung stehen.

Die Ausstellung kann von Mitgliedern des Alphanetzwerks NRW über die Koordinierungsstelle ausgeliehen werden.

© vhs Arnsberg/Sundern
Alphabetisierung und Grundbildung in Arnsberg und Sundern: Starkes Netzwerk für mehr Chancengleichheit
Nach oben scrollen